Biberdammregulierung am Wildbach bayernweit einmalig
Spaziergänger, die am vergangenen Mittwoch zufällig am Regenrückhaltebecken am Wildbach oberhalb von Hochstein vorbeigekommen sind, konnten den Einbau einer technischen Biberkonfliktlösung beobachten, die in den USA als Beaver DeceiversTM bekannt ist, aber in Bayern wohl einmalig sein dürfte.
„Wir betreten hier Neuland, doch sollte die Maßnahme sich bewähren, könnte es die Lösung sein bei ähnlich gelagerten Konflikten mit dem Biber“, erklärte der stellvertretende BN-Kreisvorsitzender Thomas Hefele. Deshalb zeigte er sich glücklich darüber, dass die Gemeinde Bissingen sich für den Einbau dieser technischen Lösung an diesem Bachabschnitt bereiterklärt hat.
Begonnen hat alles vor einem Jahr, als die Gemeinde Bissingen mit der Genehmigung des Landratsamtes bereits Fallen aufgestellt hatte, um die Biber aus dem Regenrückhaltebecken zu fangen und zu töten.
Dagegen hat Dieter Leippert, Artenschutzreferent des BN-Dillingen, erfolgreich interveniert. Zur Lösung des Konfliktes hat er eine Biberdammregulierung, wie sie in den USA bereits erfolgreich eingesetzt wird, vorgeschlagen. Das Prinzip basiert auf den Erkenntnissen zum Dammbauverhalten des Bibers. Denn vor allem fließendes Wasser mit einem Pegelstand niedriger als 70 cm animiert den Biber zum Dammbau, weshalb der Pegel durchschnittlich über 70 cm gehalten wird. Durch das Ableiten des Wassers mitten im Teich nahe dem Grund wird dem Biber vorgegaukelt, sein Damm sei dicht.
Zur Unterstützung der Gemeinde Bissingen bei der Realisierung der Dammregulierung hat das BN-Kreisvorstandsmitglied Heike Hoedt ehrenamtlich die Planung und Koordination für das Vorhaben übernommen. Am vergangen Mittwoch war es soweit, dass zusammen mit mehreren ehrenamtlichen BN-Aktiven und Mitarbeitern des Bauhofes Bissingen die vorinstallierten Bauteile im Regenrückhaltebecken eingebaut werden konnten.
Kontakt für Rückfragen:
Dieter Leippert
Artenschutzreferent der Kreisgruppe Dillingen des Bund Naturschutz
Tel. 015777580705