Gewässerschutz im Landkreis Dillingen
Erlenprojekt im Winter 2024/2025

Wegen ihrer optimalen Eigenschaften für die Gewässerrenaturierung pflanzte der BN in zwei Arbeitseinsätzen im Dezember 2024 und Januar 2025 mit jeweils 14 und 5 Helfern 650 Erlen, die an die Kreisgruppe gespendet wurden. Der Verbissschutz für die Bäume wurde durch die untere Naturschutzbehörde gefördert. Dieser ist notwendig, um das Anwachsen der Bäume zu garantieren.
Diese Erlen, meist Schwarzerlen, aber auch einige Weißerlen, sind, weil sie mit Saatgut aus der Region gezüchtet wurden, perfekt an die Gegebenheiten im Landkreis angepasst.
Diese Pflanzaktionen sind der Auftakt eines Projekts zum Gewässerschutz gemeinsam mit den Gemeinden Bissingen und Amerdingen.
Fließgewässern dritter Ordnung, also kleine Gräben und Bäche, sind Lebensraum für eine Vielzahl von Arten. Im Landkreis Dillingen existieren zudem Restbestände aussterbenden Arten von europaweiter Bedeutung, wie Bachmuschel und Steinkrebs.
Die meist übliche Form der sogenannten „Gewässerpflege“, die im Grunde die Bewirtschaftung/Bearbeitung des Gewässerrands darstellt zerstören jedoch einen hohen Anteil der Lebewesen. Im schlimmsten Fall wird bis zur Wasserkante gemulcht. Die höchste Biodiversität entlang der kleinen Fließgewässer entsteht wenn sich Abschnitte mit Hochstauden, Bäumen wie Erlen, Pappeln und Weiden, sowie Flächen an denen das Gras gemäht und abtransportiert wird, abwechseln.
Insbesondere mit Blick auf steigende Temperaturen durch den Klimawandel sind Baumpflanzungen an Gewässern ein leichtes Mittel, um eine für die seltenen Lebewesen im Gewässer optimale Wassertemperatur zu bewahren. Durch die ufernahe Bepflanzung mit geeigneten Baumarten erhalten außerdem Biber Nahrung und verschonen andere Pflanzen. Darüber hinaus können Bäume am Ufer langsam zur Renaturierung des Gewässers führen, durch das Wurzelwerk entstehen verschiedene Gewässertiefen, Anlandungen und Ausbuchtungen die zu mehr Artenreichtum führen. Renaturierung kann durch die bessere Retention auch ein Mittel gegen sinkende Grundwasserspiegel sein, da natürliche Fließgewässer Wasser weniger schnell aus den umliegenden Flächen abführen, bzw Wasser in der Landschaft hält. Die Bäume befestigen auch das Ufer, so dass bei Hochwasserereignissen angrenzende Felder weniger abgeschwemmt werden.