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Naturnaher Hochwasserschutz statt Flutpolder

Der Bund Naturschutz sieht die geplanten Flutpolder entlang der nordschwäbischen Donau kritisch, da sie einen unzureichender Hochwasserschutz und zudem eine Gefährdung für die Natur und Umwelt darstellen würden.

19.02.2015

Bund Naturschutz erläutert in Blindheim seinen Vorschlag für ein naturnahes Hochwasserschutzkonzept

Der Bund Naturschutz sieht die geplanten Flutpolder entlang der nordschwäbischen Donau kritisch, da sie einen unzureichender Hochwasserschutz und zudem eine Gefährdung für die Natur und Umwelt darstellen würden. Deshalb fordert der BN, anstelle der Flutpolder einen naturnahen Hochwasserschutz zu realisieren, der zudem wirksamer sei.

"Flutpolder werden in ihrer Wirksamkeit für den Hochwasserschutz im Allgemeinen überschätzt und ihre negativen Auswirkungen auf die Natur und Umwelt oft mißachtet", erklärte BN-Kreisvorsitzender Dieter Leippert. So gefährde zum Beispiel der geplante Flutpolder bei Dillingen die nach § 30 BNatSchG geschützten Kalktuffquellen, die dort vorhanden seien. Dieser prioritäre Lebensraum gemäß den FFH-Richtlinien sei auch durch das europäische Naturschutzrecht besonders geschützt. Die Flutpolder bei Höchstädt und Blindheim würden seltene Amphibien ernsthaft bedrohen. Folglich würde durch den Bau der dort geplanten Polder sogar der Verbotstatbestand des § 44 BNatSchG erfüllt werden.

„Wie immer, wenn der gebotene Natur- und Umweltschutz für die Realisierung eines staatlichen Vorhabens hinderlich ist, wird auch bei den Flutpoldern das höher zu bewertende öffentliche Interesse und fehlende Alternativen angeführt“, so Leippert weiter. Diese Behauptung sei jedoch nicht zutreffend. Denn mit den Poldern zäume die Staatsregierung das Pferd quasi von hinten auf. Die zunehmende Hochwasserproblematik an Bayerns Flüssen erfordere nämlich einen landesweiten naturnahen Hochwasserschutz und Wasserrückhalt im gesamten Einzugsgebiet. Die Wassermassen der Niederschläge müssten bereits im Oberlauf der Fließgewässer zurückgehalten werden, damit an den großen Flüssen die Hochwasserwellen gar nicht bedrohlich ansteigen können. Deshalb brauche Bayern für einen wirksamen Hochwasserschutz ein Gesamtkonzept statt der geplanten Konzentration von Flutpoldern auf wenige Standorte für Extremhochwasser.

Der BN habe für ein derartiges Gesamtkonzept einen Vorschlag erstellt, den Frau Dr. Christine Margraf vom BN-Landesverband am 3. März um 19 Uhr im Gasthof "Zum Kreuz" in Blindheim (neben der Kirche) vorstellen werde. Zu dieser Veranstaltung seien alle Interessierte und Betroffene eingeladen.